Als ich mich neulich mal wieder mit den Experimenten auf der ISS beschäftigt habe, wie zum Beispiel dem Superzwergweizen oder der Züchtung von perfekten Kristallen, kam bei mir die Frage nach einem alten Bekannten auf: „Was ist eigentlich aus Geoflow geworden?“
Die Nachbildung der Erde auf der ISS ist meiner Meinung nach eines der faszinierendsten Experimente, das ich euch hier kurz vorstellen möchte.
Die Miniatur-Nachahmung unseres Planeten dient der Erkenntnisgewinnung um die Strömungsdynamik (Konvektion) im Innern und der Erstellung mathematischer Formeln, um diese im besten Falle vorhersagen zu können. Die Ergebnisse könnten dann auch als Vorlage zur Untersuchung weiterer Planeten benutzt werden.
Die Geoflow-Versuchsreihe, unter Leitung von Prof. Egbers (TU Cottbus), startete mit der Installation des schuhkartongrossen Geoflow1-Models im Jahr 2008 im Columbus-Modul der ISS.
In der kleinen Geoflow-Apparatur befindet sich als Kern eine massive und geheizte Kugel in einer öligen Flüssigkeit, umgeben von einer gekühlten Hohlkugel – entsprechend dem Aufbau der Erde. Außerdem wird durch ein Elektromagnetfeld der Mini-Planet vervollständigt.
Bei Geoflow1 wurde Silikonöl zwischen dem Erdkern und der äußeren Hülle verwendet. Der Schwerpunkt lag dabei auf der Untersuchung der Strömungen im flüssigen Bereich direkt um den Kern.
Fortgesetzt wurde das Projekt im März 2011 mit Geoflow2. Dabei ersetzte man das Silikonöl durch das klare und farblose Nonanol mit temperaturabhängiger Viskosität, um die Verhältnisse im äußeren, zähflüssigen Mantel zu simulieren. Geoflow2 lief mit Verlängerung bis September 2012 und wurde, mit Genehmigung des Sponsors ESA, seit dem 17. Dezember wieder aufgenommen.
Für den Lehrstuhl der TU Cottbus bedeutet das 24-Stunden-Schichten zur Auswertung der Daten und das Projekt Geoflow3, für die Simulation unserer Atmosphäre, ist auch schon geplant.
Quellen und weitere Infos unter blogs.esa │dlr.de│tu-cottbus.de│nasa.gov/images│Wikipedia