Ich hab’s versucht. Echt.
In der nacht vom 1. auf den 2. August habe ich mein Säcklein gepackt mit dem mittlerweile üblichen Zeugs: Mein geliebtes 10×50 Bresser Condor Fernglas, mein Zeichenbuch, die GraphitStifte, der kleine Kakoschka Atlas, eine RotlichtTaschenlampe und -Headlight, den FeldSchemel und das CullmannStativ, eine BügelFlasche HackerPschorr (passt perfekt an die GewichtAufhängungsVorrichtung des Cullmanns!) sowie eine ausgedruckte Karte aus dem Infoblatt zum Kometen Garradd mit exakter PositionsAngabe.
Ich hab mich an die Isar gehockt und angefangen mit der Beobachtung des Kometen:
Erstmal ein Bild machen von der Umgebung, dabei den schönen KugelSternHaufen M15 stets im Blick. Da Garradd mir nach ca. 20 Minuten noch nicht ins Auge gesprungen ist, hab ich angefangen die Zeichnung dieses Gebiets anzulegen. Nach und nach kamen auch die letzten erkennbaren Sternchen dazu, aber: kein Komet. Und ich hab wirklich versucht alles im in Frage kommenden Gebiet einzuzeichnen! M15 liegt in meiner Zeichung auf 1 Uhr am Rand. Wenn man das „Rechteck“ links unterhalb von M15 betrachtet, hätte Garradd eigentlich mit den zwei Sternchen im linken oberen Eck ein spitzes, rechtwinkliges Dreieck bilden müssen… Tat er aber nicht, jedenfalls nicht für mein 10×50 und mich.
Und nun bekam ich diese 4 x 10 Minuten belichtete Aufnahme von Jens Leich in die Hände und siehe da:
Er befand sich in dieser Nacht exakt auf der Position, auf die die Karte hingewiesen hatte! Da fehlt mir wohl noch etwas Übung im Beobachten würd ich sagen. Ich verbuch’s in sofern trotzdem als Erfolg 😉
Ein eindeutiges Erfolgserlebnis aber war mein erster Blick auf M31, unsere „Nachbargalaxie“:
Ein absolut ergreifendes Erlebnis. Höre ich da „Freude schöner Götterfunken, Tochter aus Elysium, Wir betreten feuertrunken, Himmlische, dein Heiligthum“…? Nein? Muss wohl doch nur ein Handy gewesen sein…
Dieser helle, neblige Fleck, weit in die Länge gezogen und eindeutig zu indentifizieren ist ein perfektes Objekt für das Fernglas!
Hat das Spaß gemacht, mehr davon!
Ganz nebenbei hab ich den guten Bernhard kennengelernt:
„Hm… schaut nach Astronomie aus dein Rotlicht, richtig?“ – „Richtig!“
Spinner unter sich ;]
Er entpuppt sich als langjähriges ClubMitglied der Volkssternwarte München und konnte ein paar meiner brennenden AmateurFragen beantworten. Glück muss man haben und unserer Sternwarte werde ich demnächst einen ausgiebigen Besuch abstatten denk ich!